Elbsandsteingebirge

Für Fotografen ist das Elbsandsteingebirge eine faszinierende und an Motiven kaum zu übertreffende Landschaft. Auf kleinstem Raum wechseln sich steile Felswände, tiefe Schluchten, dunkle Wälder und klare Bäche ab. Wo an einem Punkt noch eine traumhafte Aussicht wartet, kann man ein paar Schritte weiter in die Details der Sandsteinformen eintauchen. Der Weg ist das Ziel, denn teils atemberaubend ziehen sich kleine Pfade auf schmalen Felsterrassen am Abgrund entlang und durch enge Stiegen auf die Gipfel empor - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Und dazwischen warten immer wieder die vielfältigen Spuren menschlichen Wirkens auf: Reste alter Felsenburgen, verwitterte Einmeiselungen, alte Sandsteintreppen. Quer durch alle vier Jahreszeiten - das Elbsandsteingebirge bietet immer auf's neue interessante Motive.

 

Natürlich haben dabei Hotspots wie die Basteiaussicht, der Schrammsteingratweg oder die Festung Königstein ihre Reize - nicht umsonst werden diese Punkte ja von hunderttausenden Menschen besucht. Die stillen Momente sind hier selten - und doch gibt es sie, v. a. in den frühen Morgen- und Abendstunden. Mindestens ebenso sehenswert sind die Tafelberge, auf und um die man die Vielfalt des Elbsandsteins auf engstem Raum immer wieder fotografisch neu erleben kann. "Gohrisch geht immer" ist ein geflügeltes Wort unter den Hobbyfotografen.

 

Doch auch abseits der Sandsteinkerngebiete finden sich in den Grenzgebieten zwischen Sächsischer Schweiz, Osterzgebirge und Lausitzer Bergland in den Flussgebieten von Wesenitz und Gottleuba interessante Sandsteinformationen. Von den Höhenzügen bieten sich wie am Adamsberg und der Hochbuschkuppe weite Blicke über das Elbsandsteingebirge.

 

Und jenseits des Kleinen Winterberges schlägt es dann tatsächlich inmitten der großen Wald- und Felsreviere - das Herz der Sächsischen Schweiz. "Es ist etwas über dieser Landschaft ausgegossen von einer großen Verlassenheit, von einer herben Wehmut, was den Wanderer immer wieder in diese weltfremden Felsgründe zu ziehen vermag und hinauf auf die waldigen Höhen..." schrieb der bekannte Bergsteiger Rudolf Fehrmann schon 1908 über das Gebiet am Großen Zschand. Und tatsächlich - je weiter man sich vom Kirnitzschtal in Richtung Süden/Südosten bewegt, umso einsamer wird es. Oft sind es nur kleine Pfade, die sich durch wild zerklüftete Sandsteinfelsen ziehen, um in urwüchsige Schluchten einzutauchen oder steil und anstrengend zu imposanten Felsmassiven und Aussichten hinaufzuführen. Eine Gegend, die es mir in den letzten Jahren besonders angetan hat und die mir in den nächsten Jahren hoffentlich noch weitere schöne Fotowanderungen bescheren wird.