Die Welt untertage ist etwas ganz besonderes, das den meisten von uns verborgen bleibt. Das geht schon bei den Bezeichnungen los: Mundlöcher, Richtschächte, Wassersaigen, Bohrpfeifen, Füllorte und alte Männer sind nur einige Dinge, die es zu entdecken und zu verstehen gilt. Dabei sind die Fotobedingungen untertage alles andere als ideal und nicht vergleichbar mit einer Sommerwanderung bei blauem Himmel: es ist oftmals feucht, teils regelrecht nass und man kann schon einmal bis zur Brust im Wasser stehen. Es ist staubig und eng, teilweise geht es nur auf allen Vieren oder kriechend voran. Es hat stetig um die 5-8°C - das ist im Winter recht warm, im Sommer hingegen recht kühl. Und natürlich: es ist dunkel, d. h. ohne künstliche Beleuchtung und Stativ gelangt gar nichts auf die SD-Karte. Das entscheidende jedoch: jenseits der Besucherbergwerke ist es nicht ungefährlich. Man sollte sich immer bewusst sein, dass man teils abseits der nächsten Straße und ohne Handynetz den Naturgewalten gegenübersteht - und das weit jenseits unterhaltener Wanderwege. Deswegen unternehme ich untertage-Touren niemals allein - und niemals, ohne bei einem Dritten (das ist dann meist meine Frau) eine Skizze hinterlassen zu haben, die zeigt, wo wir sind und wann wir spätestens wieder draußen sind. Dabei bieten die sächsischen und böhmische Unterwelten faszinierende Einblicke in die Arbeit der Altvorderen und es ist jedesmal auf's Neue eine Herausforderung, diese mit einem Foto zu dokumentieren. Leider grassiert auch untertage der Vandalismus, so dass nicht alle der nachfolgenden Bilder mit einer Ortsangabe versehen werden konnten.