April 2021 Was für ein Winter!
Der Blog war eine Zeit lang verwaist, dabei gab es doch einiges zu berichten. Zunächst: als ich Mitte Januar ein paar aktuelle Winterbilder online stellte, war kaum abzusehen, dass uns die kalte Jahreszeit dermaßen beschäftigen würde. Aus geschätzten 2-3 Wochen mit etwas Schnee wurden fast 3 Monate - meine ersten Schneebilder entstanden Anfang Januar, die letzten Aufnahmen der weißen Pracht bannte ich Ende März auf die SD-Karte. Noch bis Mitte April tauchten im Pirnaer Elbtal immer wieder verschneite Autos auf den Straßen auf, die zeigten, dass sich der Winter in den Bergen von Osterzgebirge und Sächsischer Schweiz noch nicht geschlagen gab. Gerade in der Sächsischen Schweiz bringen ja Schnee und Eis die "Winterstrukturen" der Sandsteinfelsen ganz besonders zur Geltung. Spalten, Risse und Absätze, die im Sommer im Schatten verschwinden, werden dann deutlich sichtbar. Die Felsen wirken viel plastischer und greifbarer, auch wenn sich die Farben of nur auf Weiß- und Grautöne reduzieren.
Früher war das eine spannende Zeit für Kletterer, da unter solchen Bedingungen viele Erstbegehungen auf ihre Machbarkeit hin geprüft wurden. Heute ist es eine spannende Zeit für Hobbyfotografen: Mit Bastei, Schwedenlöchern, dem Hohburkersdorfer Rundblick, Papststein, Gohrisch, Pfaffenstein und den Schrammsteinen standen ein paar Klassiker auf meinem Winterprogramm. Aber auch Gamrig, Rauenstein, Kaiserkrone und Zirkelstein boten nette Motive in Schnee und Eis. Leider klappte die Traumkombination von Schnee, Sonne, blauem Himmel und Zeit für eine Fotorunde nicht immer - es haperte meist am Zeitfenster, und das trotz coronabedingt flexibleren Tagesabläufe im Homeoffice. In der Hinteren Sächsischen Schweiz brachen zudem die vom Borkenkäfer zermarterten Fichten reihenweise unter der Schnee- und Eislast, das schränkte die Fotomöglichkeiten ein. Und dann traf mich ab Februar noch das klassische Los langjähriger Büroarbeit in Verbindung mit fehlendem Sport und auch ein paar Kilos zu viel auf den Knochen. Und so entpuppten sich die Rückenschmerzen als netter kleiner Bandscheibenvorfall, der dem Drang zu Fotoausflügen für eine Weile Grenzen setzte.
Ein Glück, dass mir kurz vorher noch ein lang gehegter Fotowunsch in Erfüllung ging: das letzte Januarwochenende bot Freizeit und gutes Wetter und damit die besten Voraussetzungen für einen fantastischen Wintersonnenuntergang über der Vorderen Schrammsteinkette. Ein zweiter Höhepunkt waren zweifellos die alljährlich auftretenden Vereisungen rund um das Polenztal verbunden mit der Frage, ob es, wie zuletzt 2012, wieder zum Zusammenwachsen des großen Eiszapfens an der Gautschgrotte kam. Um es vorweg zu nehmen - nein, dafür war es dann doch nicht kalt genug. Trotzdem war der untere Teil des Zapfens dieses Jahr mit seiner Form irgendwo zwischen Eisengel und Gandalf dem Weißen ein besonderer Hingucker (und auch entsprechend gut besucht).